Neben der Investition in eine Photovoltaik-Anlage gilt es auch, Gebäude, auf denen diese installiert wird, vor äußeren Einwirkungen zu schützen. Hierbei spielen der Blitz- und Überspannungsschutz eine wichtige Rolle, um mögliche Brandgefährdungen zu eliminieren. Auch Kabel- und Leitungen gilt es, sicher und normenkonform zu verlegen. Hierbei unterstützen Komplettsysteme, die ein umfassendes Sortiment anbieten.
Bereits heute werden in Deutschland 24,3 % des Stroms aus erneuerbaren Energien mithilfe von Photovoltaikanlagen produziert. Laut Statistischem Bundesamt beläuft sich die Zahl der vermiedenen Treibhausgasemissionen durch PV-Anlagen somit auf 41,71 Mio. t CO2-Äquivalente. Angesichts dieser Zahlen verwundert es nicht, dass Photovoltaik-Anlagen immer mehr an Bedeutung zugenommen haben und sich anhaltender Beliebtheit erfreuen.
Der steigende Anteil von Photovoltaikanlagen lässt sich auch durch sinkende Kosten und ein steigendes Bewusstsein für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit erklären. Im März 2022 waren in Deutschland 2,2 Mio. PV-Anlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 58 400 MW installiert.
Bei allen Vorteilen haben PV-Anlagen eine Schwachstelle: Ihre Lage. Sie werden zumeist auf Dächern oder freien Flächen installiert, wo sie besonders durch Blitzeinschläge, Überspannungen und daraus resultierende Brände gefährdet sind. Ein umfassender Schutz der Anlagen ist daher unerlässlich. Für den Schutz von Photovoltaik-Anlagen bietet der Hersteller OBO Bettermann ein komplettes System an, das nahezu alle elektrotechnischen Anforderungen abdeckt: von Überspannungsschutz- und Erdungssystemen bis zu Kabeltrag- und Leitungsführungssystemen. So wird die Anlage vor Blitzen, Überspannungen und Bränden ebenso geschützt wie ihre Kabel und Leitungen vor verschiedenen widrigen Witterungseinflüssen.
Äußerer Blitzschutz für den Brand- und Personenschutz
Die Einbindung einer PV-Anlage in das bestehende Blitzschutzkonzept eines Gebäudes wird bei Nachinstallationen oft vernachlässigt. Damit erhöht sich die Gefahr beträchtlicher Schäden durch einen direkten Blitzeinschlag erheblich. Im Bereich der öffentlichen Gebäude fordern daher zum Beispiel Landesbauordnungen ein äußeres Blitzschutzsystem für den Brand- und Personenschutz. Im Produktportfolio stehen hierfür u.a. Fangstangen, Stangenhalter, Firstleitungshalter, Dachleitungshalter für Firstziegel, Dachleitungshalter für diverse Bedachungsarten sowie Rund- und Flachleiter zur Verfügung. Alle Produkte werden im herstellereigenen Testcenter normgerecht geprüft.
Trennungsabstand zum äußeren Blitzschutzsystem einhalten
Bei der Installation einer PV-Anlage darf ein vorhandenes äußeres Blitzschutzsystem in seiner Funktion nicht beeinträchtigt werden. Die PV-Module müssen sich im Schutzbereich der Blitzfangeinrichtungen befinden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Trennungsabstand zwischen der PV-Anlage und dem äußeren Blitzschutzsystem sowie zu Antennenanlagen, Dachrinnen und weiteren Installationen eingehalten wird. Denn nur so lassen sich gefährliche Blitzteilströme auf elektrischen und metallischen Installationen zuverlässig vermeiden. Das hochspannungsfeste, isolierte »isCon«-System stellt hier eine geeignete Lösung dar (Bild 1). Damit kann der Trennungsabstand eingehalten werden. Die isolierten Fangeinrichtungen »isFang« mit der »isCon«-Ableitung sind gemäß VDE V 0185-561-8 getestet. Bei fachgerechter Planung miniminieren sie die unerwünschte Beschattung der PV-Anlage.
Anlagen ohne äußeres Blitzschutzsystem: Sicherer Überspannungsschutz
Bei PV-Anlagen hat der Überspannungsschutz immer zwei Seiten: Sowohl auf der Gleichspannungs- (DC) als auch auf der Wechselspannungsseite (AC) können Überspannungen ins System eingekoppelt werden und so unter anderem den Wechselrichter beschädigen. Bei Anlagen ohne ein äußeres Blitzschutzsystem ist Überspannungsschutz auf der DC-Seite normativ nicht gefordert.