Was ist Solarthermie?
Bei der Solarthermie wandeln spezielle Kollektoren Sonnenenergie in thermische Energie bzw. Wärme um. Diese wird anschließend genutzt, um beispielsweise eine Heizung zu betreiben oder warmes Wasser bereitzustellen. Man bezeichnet Solaranlagen dieser Art auch als Solarheizung oder Sonnenkollektoranlage.
Häufig werden die Begriffe Solarthermie und Photovoltaik synonym gebraucht, aber das ist nicht korrekt, denn eine Photovoltaikanlage gewinnt aus der Sonneneinstrahlung Strom, der entweder selbst genutzt oder gegen eine Vergütung ins öffentliche Netz eingespeist wird.
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Welche Vorteile bietet die Solarthermie?
Unter den regenerativen oder erneuerbaren Energieformen gilt die Solarthermie als eine der effizientesten und im ökologischen Zusammenhang wertvollsten Methoden der Energiegewinnung. Außer in der Nacht ist sie unbegrenzt verfügbar, und selbst im Winter können moderne Anlagen wirkungsvoll arbeiten. Bezogen auf Privathaushalte lassen sich mit dieser Technologie nicht nur bis zu 65 Prozent der Heizkosten einsparen.
Auch der Effekt auf die Umwelt ist positiv zu sehen. Solartechnik verursacht keine CO2-Emissionen und senkt den Verbrauch an Öl und Gas, also auch den Ausstoß von CO2 im Allgemeinen. Darüber hinaus entfällt der zum Teil lange Transportweg fossiler Brennstoffe. Die Investition amortisiert sich nach nur wenigen Jahren und kann durch staatliche Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen gefördert werden.
Was ist beim Kauf und bei der Installation zu beachten?
Die Solarthermie ist eine lang erprobte und zuverlässige Technik. Trotzdem gilt es vor dem Kauf und der Installation einige Punkte zu beachten, denn die Anschaffungskosten betragen in der Regel mehrere Tausend Euro. Unsere Checkliste deckt die wichtigsten Themen ab, die bei der Planung und Ausführung berücksichtigt werden müssen:
- Wie ist das Dach ausgerichtet? Optimal ist eine Ausrichtung nach Süden, allerdings sind auch geringe Abweichung Richtung Osten oder Westen tolerierbar.
- Welchen Neigungswinkel hat das Dach? Er sollte für die Warmwasseraufbereitung 30 bis 50 Grad betragen, für die Kombination Heizung/Warmwasser 45 bis 70 Grad.
- Reicht die Dachfläche für eine sinnvolle Nutzung? Hier hilft am besten eine Beratung durch einen kompetenten Fachbetrieb.
- Liegt das Dach zeitweise im Schatten?
- Kann das Dach die Anlage tragen?
- Erlaubt die Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes eine genehmigungsfreie Installation (Denkmalschutz)?
- Ist Platz für den benötigten Speicher der Solaranlage vorhanden?
Gibt es eine finanzielle Förderung für Solarthermieanlagen?
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat ein Förderprogramm aufgestellt, aus dem Bauherren Zuschüsse beantragen können, wenn sie die Anforderungen erfüllen. Die Höhe der Basisförderung richtet sich nach der Größe und Art der Anlage. Wenn parallel alte Heizkessel gegen neue Modelle mit Brennwerttechnik ausgetauscht werden, eine Biomasseanlage, effiziente Pumpen oder eine Dämmung mit niedrigen Wärmeverlusten installiert wird, können weitere Zuschüsse erfolgen. Die exakten Zahlen lassen sich nach Abschluss der Planung ermitteln.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene günstige Kreditprogramme, die sich sowohl an Privatverbraucher als auch an gewerbliche Betreiber großer Anlagen richten. Auch andere Banken vergeben spezielle Darlehen für Solarthermieanlagen, allerdings ist das Angebot hier bisher noch beschränkter als beim Thema Photovoltaik.
Ziehen Sie einen Fachbetrieb zu Rate
Möchten Sie die Solarenergie zur Warmwasseraufbereitung und Heizung oder nur für einen der beiden Bereiche nutzen? Welcher Flächenkollektor, welches Solarmodul kommt für Ihr Dach in Frage? Wie weit kann ich meine laufenden Energiekosten durch Solarthermie senken? Als Laie können Sie diese und viele andere Fragen entweder nicht beantworten oder Sie müssen sich tief in die Materie einlesen. Aber spätestens für die Lieferung und Montage benötigen Sie einen Fachbetrieb. Deshalb sollten Sie sich lieber sofort von Experten beraten lassen. Holen Sie sich mehrere Angebote ein und vergleichen Sie die Preise und Serviceleistungen. Vereinbaren Sie eine Begehung vor Ort und treffen Sie anschließend eine Entscheidung, an wen Sie den Auftrag vergeben.
Ein kompetentes Unternehmen führt nicht nur die Beratung, Planung und Installation durch, sondern kann Ihnen auch ganz genau sagen, welche Förderungen Sie beantragen können und wie hoch die Zuschüsse sein werden. Zudem kann es Ihnen einen Wartungsvertrag für regelmäßige Funktionskontrollen und Reinigungen Ihrer Anlage anbieten.
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