Sicherheitstechnik: Normen und Vorschriften
In unserer zunehmend komplexen Welt wird Sicherheitstechnik für private Haushalte und Unternehmen immer wichtiger. Denn sie schützt uns und unser Eigentum vor einer Vielzahl von Gefahren und Bedrohungen. In unserem folgenden Artikel klären wir darüber auf, was moderne Sicherheitstechnik heute tatsächlich leisten kann und wie sich auch in diesem Technologiebereich spannende Zukunftstrends anbahnen.
Inhaltsverzeichnis und Quicklinks
Moderne Sicherheitstechnik – umfassender Schutz für Mensch, Eigentum und Umwelt
In unserer zunehmend technisierten und komplexen Lebens- und Arbeitswelt gewinnt die Gebäudesicherheit enorm an Bedeutung. Denn sie schützt vor einer Vielzahl an Bedrohungen und Risiken, zu denen beispielsweise Einbruch, Diebstahl, Vandalismus, Sachbeschädigung, Brand sowie Unfallgefahren und Notfälle zählen.
Dabei stehen vor allem die folgenden Aspekte bei der Planung und Konzeption von zeitgemäßen Sicherheitsanlagen im Fokus:
Schutz von Menschenleben
Auch heute noch ist eine der Hauptaufgaben der Sicherheitstechnik, Menschen zu schützen. Ob privat, gewerblich oder öffentlich: Effektive Sicherheitslösungen können Verletzungen und Todesfälle verhindern.
Schutz von Eigentum und Vermögenswerten
Damit Sach- und Vermögenswerte keinen Schaden nehmen oder entwendet werden können, werden materielle Werte in Gebäuden durch entsprechende Sicherheitsmaßnahmen und -technologien geschützt.
Um einen möglichst umfassenden Schutz sowie eine ganzheitliche Sicherheit zu erreichen, wird ein breites Spektrum an Lösungen, Methoden und Technologien eingesetzt, um Angriffe und Schäden wirkungsvoll zu verhindern. Denn erst durch die Kombination von vorbeugenden sowie reaktiven Maßnahmen kann ein solider und zuverlässiger Schutz geschaffen werden. Grundsätzlich lassen sich alle Vorkehrungen zur Verbesserung der Sicherheit von Menschen und Sachwerten in diese drei Kategorien einteilen.
Die 3 Säulen der Sicherheitstechnik
Mechanische Sicherheitskonzepte
Die Basis der Sicherheitstechnik wird durch eine mechanische Grundsicherung gelegt. Dafür werden Barrieren und bauliche Vorrichtungen geschaffen. Hierzu zählen zum Beispiel Sicherheitstüren mit sicheren Schließzylindern, Zäune, Tresore und vieles mehr. Sie sind der greifbare Schutz, auf den ein Täter als Erstes stößt.
Elektronische Sicherheitskonzepte
Aufbauend auf mechanischen Schutzeinrichtungen werden elektronische Sicherheitssysteme wie Alarmanlagen, Gefahrenmelder, Videoüberwachungen oder Zutrittskontrollen eingesetzt. Rund um die Uhr erkennen und melden diese elektronischen Systeme Gefahren oder Bedrohungen, sodass eine schnelle Reaktion erfolgen kann.
Vernetzte Sicherheitskonzepte
Mit fortschreitender Digitalisierung werden Sicherheitseinrichtungen zu integrierten Systemlösungen. Die IoT-basierte Smart Security kombiniert mechanische und elektronische Elemente in einem Netzwerk zur zentralen Überwachung und Steuerung. Hierzu zählen zum Beispiel digitale Türschlösser oder Schließanlagen.
Gefahrenmeldeanlagen – Schlüsselkomponenten einer aktuellen Sicherheitstechnik
Innerhalb einer ganzheitlichen Sicherheitslösung dürfen Gefahrenmeldeanlagen (GMA) nicht fehlen. Denn sie ermöglichen es auch ohne Überwachungspersonal, mögliche Bedrohungen sowie Risiken frühzeitig und zuverlässig zu entdecken und zu melden. Damit stellen sie sicher, dass in einer gefährlichen Situation schnellstmöglich reagiert werden kann.
Diese Aufgaben übernimmt eine Gefahrenmeldeanlage:
- Überwachen, Transportieren und Anzeigen von Meldungen der Gebäudeleittechnik
- Durchführung automatischer Schalt- und Steuervorgänge zur Eingrenzung des Schadens
- Meldung von Gefährdungen oder Störungen an externe hilfeleistende Stellen (Polizei, Feuerwehr etc.)
- Kontinuierliche Überwachung der angeschlossenen Peripherie sowie der eigenen Betriebsbereitschaft
Darüber hinaus sichern Gefahrenmeldesysteme die Erfüllung von Normen, Vorschriften und regulatorischen Anforderungen an die Sicherheit in Gebäuden und Produktionsstätten.
- © Flex_Point_Security - #515867292 Adobe Stock
Komponenten und Standards zur Errichtung von Gefahrenmeldeanlagen
Damit eine Alarmanlage zuverlässig im Hintergrund arbeiten kann, muss sie über eine Mindestausstattung verfügen. Im Wesentlichen setzt sich eine GMA aus den folgenden Komponenten zusammen:
- Bedienelemente
- Leitungen zur Energieversorgung
- Melder und Signalgeber (optisch/akustisch)
- Zentrale (GMZ) einschließlich des Prozessleitsystems
- Übertragungseinrichtungen (kabelgebunden oder per Funk)
In Deutschland müssen für die Planung und Errichtung von GMA grundsätzlich die Anforderungen der Normenreihe DIN VDE 0800 sowie DIN VDE 0833 erfüllt werden. Insbesondere die DIN EN 50174-2 beschreibt die Kommunikationsverkabelung in Gebäuden. Wenn die Anlage gemäß VdS betrieben werden soll, sind entsprechende Zulassungen erforderlich und die Installation sowie Instandhaltung darf nur von VdS-zugelassenen Fachbetrieben durchgeführt werden.
Elektrische Alarmanlagen sichern eine frühzeitige Gefahrenerkennung
Die Sensoren und Messgeräte der Gefahrenmeldeanlage ermitteln kontinuierlich Werte, die innerhalb der Steuerzentrale mit hinterlegten Schwellen- oder Grenzwerten abgeglichen werden. Damit sind GMA in der Lage, selbstständig aus den ermittelten oder gemessenen Informationen Gefahren feststellen und melden zu können. Dabei sind diese Schwellen- und Grenzwerte so angesetzt, dass frühzeitig eine Bedrohung erkannt wird.
Nachdem die elektrische Alarmanlage eine potenzielle Bedrohung identifiziert hat, können mithilfe entsprechender Aktoren sowie Maßnahmen vor dieser gewarnt und sogar entgegengewirkt werden. So werden beispielsweise im Brandfall Sprinkleranlagen sowie Sirenen durch entsprechende Brandschutzsysteme aktiviert und es findet automatisch eine telefonische Alarmierung der Feuerwehr statt.
Ein weiteres Beispiel sind Alarmanlagen mit Videoüberwachung. Sie sind in der Lage, Einbrecher an der Haustür zu erkennen und lösen bei einem Einbruchversuch sofort den akustischen Alarm über eine Sirene aus und benachrichtigen automatisch die Eigentümer sowie die Polizei. Zudem hindern hochwertige und manipulationssichere Schließzylinder den Einbrecher daran, die Tür aufzubrechen und Zutritt zu erlangen.
Normgerechte Sicherheit: die verschiedenen Arten von Gefahrenmeldesystemen
Unter dem Begriff Gefahrenmeldeanlage sind sämtliche Alarmanlagen zusammengefasst, die bedrohliche Situationen selbstständig oder durch Nutzereingaben erkennen und mittels Fernmeldetechnik melden.
Grundsätzlich werden GMA in zwei Klassen eingeteilt: Während Anlagen der Klasse 1 alle Störungen und Eingriffe erfasst, die sich auf den zu überwachenden Bereich auswirken, melden Systeme der Klasse 2 darüber hinaus Eingriffe, die Meldungen der Klasse 1 eventuell verhindern könnten (zum Beispiel durch Sabotage).
Wie vielseitig einsetzbar Alarmanlagen in der heutigen Sicherheitstechnik tatsächlich sind, erfahren Sie in unserer folgenden Zusammenfassung der wichtigsten zeitgemäßen Sicherheitslösungen.
Einbruchmeldeanlagen (EMA) und Überfallmeldeanlagen (ÜMA)
Nach VDE 0833 werden Einbruchmeldesysteme und Überfallmeldeanlagen zusammen betrachtet und können problemlos kombiniert werden. Eine EMA überwacht Räume und Flächen vor unbefugtem Eindringen Dritter und dafür werden eine Reihe von Sensoren und Detektoren wie Bewegungsmelder, Tür- und Fensterkontakte, Glasbruchmelder und Vibrationssensoren eingesetzt. Wird eine Gefahr festgestellt, können Sirenen oder Blitzlichter vor dem Einbruchsversuch warnen und den Einbrecher verschrecken.
Zudem werden Meldungen der Alarmanlage direkt an die Polizei weitergeleitet. Die kleinere ÜMA verfügt darüber hinaus über einen speziellen Panikschalter oder eine Notruftaste, um einen stillen Alarm mit Alarmmeldung an die Polizei auszulösen.
Wichtige Normen und Vorschriften für EMA und ÜMA:
DIN EN 50131 | (zur Planung, Installation und Wartung) |
EN 50518 | (Anforderungen an Alarmempfangsstellen) |
UEA-Richtlinie | (für Anlagen mit Anschluss an die Polizei) |
DIN VDE 0833 Teil 1 + 3 | (Installationsnorm für EMA und ÜMA) |
Brandmeldeanlagen (BMA) und Brandwarnanlagen (BWA)
Beide Anlagen dienen zur frühzeitigen Erkennung von Bränden. Dafür kommen Brandmelder wie Rauchmelder, Wärmemelder und Flammenmelder zum Einsatz, die verschiedene Brandkenngrößen wie Rauchpartikel, Temperaturanstieg oder Flammenlichtfrequenzen erfassen. Im Brandfall werden durch die Brandmeldeanlage akustische und optische Signale sowie Alarmmeldungen an die Feuerwehr ausgelöst.
Zudem können automatische Löschsysteme wie Sprinkleranlagen aktiviert werden. Zusätzlich erlauben Handmelder, manuell einen Alarm auszulösen. Dahingegen ist eine Brandwarnanlage eine einfachere Version der BMA. Innerhalb der Brandmeldetechnik wird sie hauptsächlich in kleineren oder weniger gefährdeten Einrichtungen oder Bereichen zum Brandschutz verwendet.
Wichtige Normen und Vorschriften für BMA und BWA:
DIN EN 54-Reihe | (Planung, Installation, Betrieb und Wartung) |
DIN VDE 0826 | (Anforderungen an Haus- und Wohnungssignalanlagen) |
DIN VDE 0833 Teil 1, 2, 4 | (Installationsnorm/Vorschriften für BMA, BWA und zur Sprachalarmierung) |
DIN 14674 | (Brandmeldeanlagen – Anlagenübergreifende Vernetzung) |
DIN 14675 | (Brandmeldeanlagen – Aufbau und Betrieb) |
DIN 14676 | (Rauchwarnmelder für Wohnhäuser, Wohnungen und Räume mit wohnungsähnlicher Nutzung) |
DIN 14677 | (Instandhaltung elektrisch gesteuerter Anlagen für Feuerschutz- und Rauchschutzabschlüsse) |
Videoüberwachungsanlagen (CCTV)
Videoüberwachungssysteme sind Anlagen zur optischen Überwachung von Räumen und Grundstücken. Dafür werden Überwachungskameras eingesetzt wie digitale Kamerasysteme auf Basis von TCP/IP-Netzwerken zum Einsatz von IP-Kameras. Zusätzlich werden weitere Komponenten der Aufzeichnungstechnik (z. B. Rekorder) und Monitore genutzt, auf denen die Aufnahmen in Echtzeit oder zu einem späteren Zeitpunkt angesehen werden können.
Ergänzend können Bewegungssensoren, Netzwerkkomponenten für IP-basierte Systeme und Software zur Analyse sowie Verwaltung der Videodaten in die Anlage integriert werden. Videoüberwachungssysteme dienen als Sicherheitslösung hauptsächlich zur Vorbeugung und Aufklärung von Straftaten, Delikten sowie unerlaubten Handlungen. Dabei muss bei einer Videoüberwachung auf die Einhaltung des Datenschutzes und der Privatsphäre von Personen in überwachten Bereichen geachtet werden.
Wichtige Normen und Vorschriften für CCTV:
DIN EN 62676 | (Anforderungen an Videoüberwachungsanlagen für Sicherheitsanwendungen) |
DIN EN 50132-7 | (Technische Planung und Anwendungsregeln) |
DIN 33450 | (Hinweispflicht) |
Insbesondere sind das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu beachten.
Zugangs- und Zutrittskontrollanlagen
Anlagen zur Zugangskontrolle regeln und überwachen den Zutritt zu gesicherten Bereichen. Dafür werden die Zugangspunkte zum Gebäude und Gelände gesichert. Dies erfolgt, indem Eingangstüren, Außentore, Fahrstühle sowie Ein- und Ausfahrten für Fahrzeuge mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen versehen sind. Hier sorgen beispielsweise Schließanlagen mit sicheren Schließzylindern oder Zentralschlossanlagen für mehr Sicherheit.
Darüber hinaus können als Zutrittskontrolle auch elektronische Schlösser und Kartenlesegeräte sowie biometrische Systeme zum Einsatz kommen. Damit autorisierte Personen diese Bereiche betreten können, nutzen sie entsprechende und auf das System abgestimmte Identifikationsmittel wie Schlüsselanhänger, Zugangskarten, PIN-Codes oder mobile Zugangsgeräte. Eine zentrale Steuerungseinheit überprüft und verwaltet die Zutrittsberechtigungen und entscheidet basierend auf den hinterlegten Berechtigungen, ob der Zutritt gewährt oder verweigert wird.
Wichtige Normen und Vorschriften für Zutrittskontrollsysteme:
DIN EN 60839-11 | (Zutrittskontrollanlagen – Anforderungen an Anlagen sowie Geräte und Anwendungsregeln) |
BSI – TL 03402 | (Richt- und Leitlinie zu Anforderungen an Zutrittskontrollanlagen) |
BSI – TL 03403 | (Zutrittskontrollanlagen – Richtlinien für die Projektierung und Ausführung) |
Smart Home & Smart Building – vernetzte Sicherheitstechnik in digitalisierten Gebäuden
Intelligente Gebäude wie Smart Homes im privaten Bereich und Smart Buildings in gewerblichen sowie öffentlichen Bereichen gewährleisten eine umfassende Sicherheit. Gewerkeübergreifend und integral vernetzt sich die klassische Sicherheitstechnik innerhalb des gesamten Gebäude-Ökosystems mit weiteren intelligenten Systemen.
So können Bedrohung wie Einbrüche, Brände, Gaslecks und Wasserschäden sowie weitere potenzielle Notfälle nicht nur in Echtzeit durch die Sensoren und Detektoren erkannt werden. Sondern Bewohner und Nutzer erhalten sofort lokale Alarmmeldungen auf ihrem Smartphone, Tablet oder Computer zu ungewöhnlichen Vorfällen.
Dank der umfassenden Vernetzung können smarte Systeme und Alarmanlagen mit der Sicherheitstechnik interagieren. Damit können beispielsweise im Notfall automatisch die Beleuchtung aktiviert, Fenster geöffnet, Rollläden heruntergefahren, Türen verriegelt und Heizungen abgeschaltet werden, um Schäden zu minimieren und Menschen sowie Sachwerte im Gebäude sicher zu schützen.
Die Einführung von intelligenter Sicherheitstechnik bringt Unternehmen interessante Vorteile
Moderne Sicherheitstechnik bietet mehr: Besonders für Unternehmen ergeben sich durch smart vernetzte Sicherheitskonzepte eine Reihe von interessanten Vorteilen, die weit über den Schutz vor physischen Schäden hinausgehen.
- 1. Umfassender Schutz und schnelle Reaktion
Eine aktuelle Sicherheitsinfrastruktur überwacht lückenlos die Innen- und Außenbereiche eines Unternehmensgebäudes. - 2. Remote-Überwachung und -Steuerung
Dank digitalisierter Sicherheitslösungen lässt sich das Gebäude aus der Ferne und rund um die Uhr überwachen sowie steuern, ohne dass ständig Personal vor Ort sein muss. - 3. Verbesserte Produktivität und Arbeitsbedingungen
Ein sicheres Arbeitsumfeld steigert die Produktivität und minimiert Ausfallzeiten aufgrund von unvorhersehbaren Vorfällen. - 4. Compliance und Versicherungsvorteile
Zertifizierte Sicherheitssysteme unterstützen Unternehmen dabei, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Zudem fallen die Versicherungsprämien niedriger aus. - 5. Integration und Skalierbarkeit
Modulare Sicherheitssysteme lassen sich flexibel anpassen und erweitern, um die sich verändernden Bedarfe und Anforderungen im Unternehmen zu erfüllen. - 6. Schutz wertvoller Daten und sensibler Informationen
Zeitgemäße Systeme integrieren IT-Sicherheitsmaßnahmen für einen umfassenden Schutz der digitalen Schnittstellen und Daten gegen Cyberangriffe.
Damit können smarte Sicherheitslösungen im gewerblichen Bereich einen umfassenden Schutz für eine optimierte Sicherheit durch eine lückenlose Überwachung gewährleisten. Von der intelligenten Videoüberwachung zur Vermeidung von Einbrüchen über einen effizient geregelten Zutritt mit entsprechenden Schließanlagen bis hin zu hoch effizienten Brandschutzlösungen lassen sich Sicherheitskonzepte flexible an die jeweiligen Anforderungen anpassen.
Die Zukunft der Sicherheitstechnik ist intelligent und smart
Nicht nur die Gesellschaft, Industrie und Wirtschaft werden durch die rasant fortschreitende Digitalisierung geprägt. Auch in der Sicherheitstechnik setzt dieser technologische Fortschritt zukünftig wichtige Trends. Hier stellen wir die interessantesten Entwicklungen und Zukunftstrends vor, die diese dynamische Branche stark beeinflussen werden.
- © SOMKID - #607150373 Adobe Stock
Künstliche Intelligenz (KI)
In der Sicherheitstechnik spielt die künstliche Intelligenz eine zunehmend wichtigere Rolle. So werden intelligente Videoüberwachungssysteme dank KI in der Lage sein, ungewöhnliche Verhaltensweisen und Bewegungsmuster in Echtzeit zu erkennen. Damit kann sofort eine Warnung oder ein Alarm ausgelöst werden. So optimiert KI nicht nur die Erkennung und Reaktionsgeschwindigkeit, sondern reduziert zusätzlich Fehlalarme erheblich.
Maschinelles Lernen (ML)
Selbstlernende Systeme sind bereits in der Industrie 4.0 ein großes Thema und halten ebenfalls Einzug in fortschrittliche Sicherheitssysteme. Denn durch die Analyse von historischen Daten und Mustern wird es möglich, dass potenzielle Bedrohungen zuverlässig vorhergesagt werden können. So ebnet ML den Weg für proaktive Lösungen innerhalb der Sicherheitstechnik und zusätzlich lassen sich viele Sicherheitsprozesse automatisieren.
Internet of Things (IoT)
Mit dem Internet of Things (IoT) lassen sich Sicherheitssysteme und -geräte nahtlos und sicher vernetzen. Damit können die unterschiedlichsten Sicherheitslösungen miteinander kommunizieren, was einen Informationsaustausch in Echtzeit ermöglicht. Dies sichert eine schnellere und gezieltere Reaktion auf Sicherheitsvorfälle. Dieser Trend ist besonders interessant, wenn die gesamte Sicherheitstechnik in einem Smart-Building-Konzept integriert ist.
Cybersecurity und physische Sicherheit
Die Kombination von IT-Sicherheit mit klassischen Sicherheitsvorkehrungen wird das Sicherheitsmanagement prägen. Denn mit der zunehmenden Vernetzung müssen sowohl digitale als auch physische Bedrohungen in einer ganzheitlichen Sicherheitsstrategie einbezogen werden. Daher wird es zukünftig entscheidend sein, dem Schutz der vernetzten Infrastrukturen eine angemessene Aufmerksamkeit zu schenken. Denn nur so können die wachsenden Anforderungen an eine aktuelle Sicherheitslandschaft erfüllt werden.
Cloudbasierte Sicherheitssysteme
Auch Cloud-Technologien gewinnen in der Sicherheitstechnik an Relevanz, da sie eine zentrale Verwaltung, Überwachung sowie Steuerung der Systeme ermöglichen. Zudem bieten sie die notwendige Flexibilität und Skalierbarkeit der Sicherheitsanwendungen, die in diesem dynamischen Technologiebereich gefordert sind. Mit cloudbasierten Plattformen lassen sich ebenfalls erweiterte Speicher- sowie Analysemöglichkeiten nutzen und der Zugriff auf das System ist von jedem Ort der Welt in Echtzeit möglich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine innovative Sicherheitstechnik sowohl für Privathaushalte als auch für gewerblich genutzte Gebäude zukünftig viele neue Potenziale eröffnen wird, um einen umfassenden Schutz für Menschen, Eigentum und die Umwelt zu bieten. Schon heute lassen sich dank intelligenter Smart-Home- und Smart-Building-Technologien integrale Sicherheitskonzepte realisieren, die weit über das bisher bekannte Maß hinausgehen.
Weiterführende Informationen zu Sicherheitsvorschriften, Normen und Sicherheitsstandards können Sie in dem Merkblatt des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI finden, das Ihnen hier zum Download zur Verfügung steht.
Messen in Deutschland rund um die Sicherheitstechnik:
security essen | Die Messe „security essen“ ist eine der weltweit führenden Fachmessen für Sicherheit und Brandschutz und deckt eine breite Palette von Themen ab wie Einbruchschutz, Brandschutz, Videoüberwachung, IT-Security und mehr |
IT-SA | Die „IT-SA“ ist eine der wichtigsten Messen für IT-Security in Europa und umfasst Themen wie IT-Sicherheit, Cloud-Sicherheit, mobile Sicherheit und Netzwerksicherheit |
FeuerTrutz | Die Fachmesse „FeuerTrutz“ kombiniert Ausstellung und Fachkongresse zu dem Thema vorbeugender Brandschutz hinsichtlich baulicher, anlagentechnischer und organisatorischer Aspekte |
SicherheitsExpo | Die nationale Fachmesse „SicherheitsExpo“ für Sicherheitssysteme, Videoüberwachung, Zutrittskontrollen und IT-Security |
Weiterführende Literatur und Bücher zum Thema Sicherheitstechnik:
Handbuch der Sicherheitstechnik
(Freigeländesicherung, Zutrittskontrolle, Einbruch- und Überfallmeldetechnik)
(Ergänzbare Sammlung der Vorschriften mit Erläuterungen für Unternehmen und Ingenieure)
(REHVA Guidebook 24)