Elektrofahrzeuge müssen regelmäßig und sicher aufgeladen werden. Daher steht heute mit zunehmender Verbreitung von E-Fahrzeugen die Einbindung von entsprechenden Ladevorrichtungen in die Gebäudeinstallation direkt mit an. Dabei sind spezielle Vorschriften zu beachten, die über die bekannten VDE Normen zur Errichtung von Starkstromanlagen hinausgehen.
Diese Anforderungen sind detailliert in der DIN VDE 0100-722 beschrieben und gelten für jeden Anschlusspunkt. Grundsätzlich wird zwischen geerdeten Systemen (TN-/TT-Systeme) mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) und ungeerdeten Systemen (IT-Systeme) mit Isolationsüberwachungsgeräten (IMD) bzw. Einrichtungen zur Isolationsfehlersuche (IFLS) unterschieden.
Die Grundlage für eine sichere Installation von Ladeeinrichtungen ist die richtige Wahl
- des Erdungssystems und der Leiter,
- der Schutzmaßnahmen (Basisschutz/Fehlerschutz),
- der Isolierung von berührbaren, leitfähigen Teilen,
- der Dimensionierung von Kabeln und Leitungen,
- des Überstromschutzes und Überspannungsschutzes.
Weiterführende Informationen finden Sie in dem technischen Leitfaden „Ladeinfrastruktur Elektromobilität“.
Eigenleistungen bei Elektroarbeiten – das ist erlaubt
Grundsätzlich zählt das Elektrohandwerk zu den gefahrengeneigten Handwerken und unterliegt der Meisterpflicht. Daher dürfen Elektroinstallationsarbeiten nur durch eingetragene Innungsfachbetriebe mit entsprechender Konzession durchgeführt werden.
Dennoch gibt es einige Arbeiten, die auch durch Laien in Eigenleistung beim Neubau oder einer Sanierung durchgeführt werden können. Zu diesen Arbeiten zählen beispielsweise Schlitze selbst zu stemmen, Kabel und Leerrohre zu verlegen sowie Verteilerdosen einzugipsen.
Diese Arbeiten sollten in enger Abstimmung mit einem Elektrofachmann erfolgen, der die Leistungen kontrolliert und anschließend die Abschlussarbeiten ausführt.
Regelmäßige Überprüfung der elektrischen Anlage für mehr Sicherheit
Elektrische Anlagen kommen in die Jahre. Meist vom Laien unentdeckt, können dann unangenehme Überraschungen eintreten. Eindeutige und für jeden erkennbare Anzeichen, dass die eigene Elektroinstallation durch einen Fachbetrieb geprüft werden sollte, sind beispielsweise:
- Es fehlen FI-Schutzschalter.
- Die Anlage ist älter als 20 Jahre.
- Ausstattung ist nicht mehr zeitgemäß.
- Überspannungs- und Blitzschutz sind schlecht.
- Überlastung durch zusätzliche Steckdosenleisten.
Um gefährliche Mängel in der eigenen Elektroinstallation frühzeitig zu erkennen, bietet sich der E-Check an. Ein qualifizierter Elektrofachbetrieb prüft die gesamte elektrische Anlage und alle angebundenen Elektrogeräte in einem Gebäude. Damit wird sichergestellt, dass alle gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsaspekte eingehalten werden.