Kraft-Wärme-Kopplung kombiniert mit Balkonkraftwerk: Nachhaltig, effizient & zukunftssicher

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05.11.2024 17:06 Uhr

Die Kombination aus KWK-Anlagen und Balkonkraftwerken bietet Eigentümern von Ein- und Mehrfamilienhäusern eine interessante Lösung, wenn es darum geht, Energie effizient und nachhaltig zu nutzen. Beide Systeme ergänzen sich ideal, um Energiekosten zu senken, die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz zu erhöhen und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Lernen Sie hier die Vorteile kennen. 

Die dezentrale Stromerzeugung gewinnt zunehmend an Bedeutung – nicht zuletzt aufgrund der Energiewende, die eine umweltfreundliche, nachhaltige und sichere Energieversorgung sicherstellen soll. Während in den vergangenen Jahren vor allem Windparks und Photovoltaik-Anlagen als Ersatz für konventionelle Großkraftwerke im Fokus standen, zeigt sich immer deutlicher: Die schwankende Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen erfordert zusätzliche Lösungen, um eine zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen. Genau hier setzen moderne Technologien wie die Kraft-Wärme-Kopplung in Kombination mit Photovoltaik an.

In der Industrie, im gewerblichen Bereich und auch in privaten Ein- und Mehrfamilienhäusern wird daher verstärkt diese innovative Form der Energieerzeugung vor Ort favorisiert, um den Eigenbedarf zuverlässig, klimaschonend und kosteneffizient zu decken. Denn mit steuerbaren Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Kombination mit moderner Solartechnik lassen sich mögliche Engpässe in dem öffentlichen Netz hervorragend überbrücken. 

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Dabei spielen KWK-Anlagen eine zentrale Rolle im aktuellen Energiesystem. Zum einen sind sie hocheffizient, da sie gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. Zum anderen lassen sie sich hinsichtlich Leistungsstärke und Erzeugungsart an die individuellen Anforderungen anpassen. Werden die KWK-Anlagen zudem durch moderne Solartechnik wie beispielsweise Balkonkraftwerke unterstützt, ist eine ideale Lösung für Eigenheimbesitzer gegeben, um zusätzlich von den Vorteilen erneuerbarer Energien zu profitieren. 

Im Zusammenspiel dieser beiden Systeme lässt sich der eigene Strom- und Wärmebedarf zu einem großen Teil selbst decken – unabhängig, kostengünstig und umweltfreundlich. Während die Photovoltaik-Anlage tagsüber für die Stromversorgung sorgt, übernimmt die KWK-Anlage die zuverlässige Strom- und Wärmeerzeugung, wenn die Sonne nicht ausreicht. Ein zusätzlicher Batteriespeicher kann dabei als intelligenter Puffer dienen: Überschüssiger Strom wird gespeichert und steht bei Bedarf zur Verfügung – das erhöht die Autarkie und Unabhängigkeit von Stromversorgern. 

Energie clever nutzen mit Kraft-Wärme-Kopplung – das Prinzip

Wenn von Kraft-Wärme-Kopplung die Rede ist, handelt es sich um die kombinierte Erzeugung von elektrischer und thermischer Energie innerhalb eines thermodynamischen Prozesses. Dabei ist der Grundgedanke hinter dieser Technik recht simpel, denn sowohl bei konventionellen Arten der Stromerzeugung als auch bei der Nutzung von KWK entstehen Strom und Wärme. 

Nur macht das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung diese Abwärme nutzbar. Sie kann dann zum Heizen und zur Warmwasserbereitung verwendet werden, wodurch die eingesetzte Primärenergie deutlich besser genutzt wird. Das kann im großen Stil in einem Heizkraftwerk geschehen oder dezentral in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und mithilfe einer Brennstoffzellenheizung

Durch eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage profitieren Privathaushalte von interessanten Vorteilen:

  • Höherer Nutzungsgrad
    BHKW-Anlagen erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 90 %, laut Umweltbundesamt, da Strom und Wärme gleichzeitig bereitgestellt werden. Damit wird der verwendete Brennstoff wesentlich wirtschaftlicher genutzt, wenn man bedenkt, dass ältere Kraftwerke nur Wirkungsgrade von circa 35 % erzielen.
  • Dezentrale Erzeugung
    Im Gegensatz zu traditionellen Kraftwerken arbeiten KWK-Anlagen dezentral. So wird vermieden, dass die Energie über weite Strecken transportiert werden muss mit entsprechenden Übertragungsverlusten. KWK erzeugt Strom und Wärme direkt an dem Ort, wo sie gebraucht werden.
  • Flexibel und präzise steuerbar
    Im Gegensatz zur Stromerzeugung durch erneuerbare Energien lässt sich eine KWK-Anlage dynamisch und exakt steuern. Sie erzeugt Strom genau dann, wenn er benötigt wird. Kombiniert mit Wärmespeichern, Wärmepumpen oder Power-to-Heat-Anlagen wird der Betrieb noch flexibler.
  • Umweltfreundlich und klimaschonend
    KWK-Anlagen in Ein- und Mehrfamilienhäusern können den Energieverbrauch um bis zu 40 % senken im Vergleich zu einer herkömmlichen und getrennten Erzeugung von Strom und Wärme. Damit lässt sich der eigene CO₂-Ausstoß um rund ein Drittel reduzieren, wodurch Ressourcen und Umwelt geschont werden.
  • Unabhängigkeit von Energieversorgern
    Mit einer KWK-Anlage kann ein großer Teil des persönlichen Energiebedarfs gedeckt werden und macht Eigenheimbesitzer unabhängiger von steigenden Strompreisen und Energieversorgern. Zudem wird langfristig Planungssicherheit und Kontrolle über die eigenen Stromkosten erreicht.
  • Energiekosten reduzieren
    Eine BHKW-Anlage nutzt den eingesetzten Brennstoff effizienter, sodass der Energiebedarf kostengünstiger gedeckt werden kann. So lassen sich die Kosten für Energie um 30 bis 40 % senken, indem weniger Strom aus der öffentlichen Energieversorgung und weniger Heizenergie zugekauft werden müssen.

Die Kraft-Wärme-Kopplung bietet nicht nur eine effiziente Möglichkeit, die eigene Strom- und Wärmeversorgung zu sichern, sondern die Anlagen sorgen durch die eigene Wärme- und Stromerzeugung auch für ein merkliches Plus an Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit dank der autarken Energie-Produktion.

Von der Theorie zur Praxis: So funktionieren Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen

Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) basiert auf einem einfachen, aber äußerst effektiven Prinzip: Sie nutzt die Energie eines Brennstoffs oder Wasserstoff, um gleichzeitig Strom und Wärme zu erzeugen.

Bei der Wahl einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage können verschiedene Anlagetypen in Betracht gezogen werden, die sich durch ihre Funktionsweise unterscheiden. 

Hier stellen wir die wichtigsten KWK-Anlagen kurz vor, die typischerweise in Ein- und Mehrfamilienhäusern zum Einsatz kommen:

Blockheizkraftwerk (BHKW): Energie erzeugen mit internem Verbrennungsmotor

Ein Blockheizkraftwerk nutzt einen Verbrennungsmotor (Otto- oder Dieselmotor), der je nach Ausführung mit verschiedenen Energieträgern wie Heizöl, Pflanzenöl, Biodiesel, Erdgas oder Biogas betrieben wird. Durch die Verbrennung setzt die Wärme einen Motor in Bewegung.

Dadurch wird ein interner Generator angetrieben, der elektrische Energie erzeugt. Die während des Verbrennungsprozesses entstehende Wärme im Motor wird genutzt, um das Kühlwasser zu erwärmen. Und die ebenfalls anfallende Abgaswärme wird über einen Wärmetauscher in das Heizungssystem eingespeist. 

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Brennstoffzelle: Energie aus Wasserstoff gewinnen

Ganz ohne klassische Verbrennung kommt eine Brennstoffzelle aus, denn die Energie wird hier durch einen elektrochemischen Prozess erzeugt. Dabei wird in der Brennstoffzelle Wasserstoff in positive Ionen und negative Elektronen aufgespalten.

Die frei werdenden Elektronen wandern über einen elektrischen Leiter zur Kathode und es fließt KWK-Strom, der direkt zum Verbrauch zur Verfügung steht. Dahingegen reagieren die Ionen mit Sauerstoff zu Wasser und setzen Wärme frei. Diese wird an die Heizungsanlage übertragen.

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Stirling-Motor: Energie aus externen Wärmequellen nutzen  

Ein Stirling-Motor ist eine Wärmekraftmaschine, die Wärmeenergie in mechanische Energie umwandelt. Dafür nutzt er extern erzeugte Wärme, um ein Gas in zwei miteinander verbundenen Zylindern abwechselnd zu erhitzen und zu kühlen. Das Gas dehnt sich beim Erhitzen aus und zieht sich beim Abkühlen zusammen, wodurch es zwischen den Zylindern hin- und herpendelt.

Diese Bewegung der Gaskolben treibt einen Generator an, der KWK-Strom erzeugt. Gleichzeitig wird die bei diesem Prozess entstehende Abwärme dem Heizsystem des Hauses zugeführt.

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Mikro-Gasturbinen: Energie hocheffizient durch kontinuierliche Verbrennung gewinnen

Mikro-Gasturbinen saugen Umgebungsluft an und komprimieren sie, sodass der Sauerstoffanteil ansteigt. Dann strömt die Luft in die Brennkammer, wo sie mit einem Brennstoff (wie Erdgas, Biogas oder Wasserstoff) vermischt und entzündet wird.

Die Verbrennungsluft dehnt sich aus und treibt eine Turbine an, die einen Generator zur KWK-Stromerzeugung betreibt. Gasturbinen arbeiten prinzipiell wie ein Windrad und durch ihre spezielle Bauweise erreichen sie Gesamtwirkungsgrade von bis zu 97 %. Die entstehende Abwärme der Abgase wird zum Heizen oder für Warmwasserbereitung genutzt.

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In der Regel werden Blockheizkraftwerke mit einem integrierten Verbrennungsmotor oder Stirling-Motoren vor allem in Altbauten und größeren Gebäuden installiert. Ein großer Vorteil dieser KWK-Anlagen besteht in der Flexibilität der eingesetzten Brennstoffe. Neben Erdgas kommen zunehmend erneuerbare Energien wie Biogas zum Einsatz. Dahingegen lohnen sich Brennstoffzellen dank der hohen Stromkennzahl auch in energiesparenden Neubauten.

KWK-Anlagen richtig dimensionieren: Berechnung der optimalen Leistungsstärke

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen gibt es in verschiedenen Ausführungen und Leistungsklassen. Dabei werden in Ein- und Mehrfamilienhäusern hauptsächlich KWK-Anlagen mit diesen Leistungen verwendet:

  • Nano-KWK: bis 2,5 kWel 
  • Mikro-KWK: bis 20 kWel 
  • Mini-KWK: bis 50 kWel 

Die Leistung von KWK-Anlagen wird in Kilowatt elektrisch (kWel) angegeben und sie bestimmt, wie viel Strom die Anlage im Betrieb produziert. Für die richtige Dimensionierung der Anlage wird die kWel-Leistung basierend auf dem Wärmebedarf des Gebäudes und dem elektrischen Wirkungsgrad der KWK-Anlage berechnet. 

Und so erfolgt die Berechnung der optimalen Leistungsstärke einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage:

  • Ermittlung des Wärmebedarfs (kWth)
    Der Wärmebedarf eines Gebäudes wird in Kilowatt thermisch (kWth) angegeben und umfasst die Energie, die für Heizung und Warmwasser benötigt wird. Diese kann über den jährlichen Verbrauch an Brennstoffen (wie Gas oder Öl) oder den Heizenergiebedarf aus der Heizlastberechnung ermittelt werden. In der Regel liegt der Wärmebedarf eines Einfamilienhauses zwischen 15 und 30 kWth.
  • Bestimmung des Strombedarfs (kWel)
    Der elektrische Leistungsbedarf (kWel) wird ermittelt, indem der jährliche Stromverbrauch des Haushalts analysiert wird. Dieser Wert bestimmt, wie viel Strom die KWK-Anlage produzieren muss. Für gewöhnlich liegt der Strombedarf eines privaten Haushalts zwischen 2.500 und 6.000 kWh pro Jahr.
  • Berechnung der elektrischen Leistung (kWel)
    Die Leistung der KWK-Anlage wird oft anhand des thermischen Bedarfs des Gebäudes dimensioniert. Dabei liegt der elektrische Wirkungsgrad einer KWK-Anlage normalerweise zwischen 25 und 35 %. 

Somit lässt sich als Beispielrechnung für ein Einfamilienhaus die Dimensionierung einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage wie folgt bestimmen: Wenn von einem thermischen Bedarf von 20 kWth pro Jahr ausgegangen wird und einem elektrischen Wirkungsgrad von 30 %, dann sollte eine KWK-Anlage mit einer Leistung von etwa 6 kWel installiert werden.

Mit dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) von interessanten Förderungen profitieren

Um die hohen Anschaffungskosten einer KWK-Brennstoffzelle oder eines KWK-BHKWs abzufedern, werden in Deutschland KWK-Anlagen durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) gefördert. Es regelt eine umlagefinanzierte Förderung und demnach erhalten Betreiber geförderter KWK-Anlagen zeitlich befristete Zuschlagszahlungen. Dabei hängen Höhe und Dauer der Zuschläge unter anderem von der elektrischen Leistung der KWK-Anlage ab und ob der erzeugte Strom in ein Netz eingespeist oder direkt selbst verbraucht wird. 

Seit diesem Jahr bietet die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) weitere interessante Förderungen für den Heizungsaustausch in Deutschland. Mit einer Grundförderung von 30 % auf die maximal förderfähigen Kosten von 30.000 Euro wird ein Wechsel auf KWK unterstützt. Darüber hinaus stehen auch ein Klimabonus zur Verfügung sowie steuerliche Vergünstigungen in Form eines Einkommensbonus. 

In Deutschland gibt es ebenfalls die Möglichkeit, von staatlichen Förderungen nach dem KWKG für die Einspeisung von überschüssiger Wärme aus KWK-Anlagen in Fernwärme-Netze zu profitieren. Zwar sind hieran gewissen Anforderungen geknüpft, jedoch können Anlagenbetreiber damit die Effizienz ihrer KWK-Anlage erhöhen und zusätzliche Einnahmen generieren.   

KWK & Balkonkraftwerk – die ideale Kombi für doppelte Energieeffizienz

Für ein zusätzliches Plus hinsichtlich der Schonung von natürlichen Ressourcen sowie Kosteneinsparungen im Energiebereich und eines verbesserten Autarkiegrads sorgen Mini-PV-Anlagen. Sie sind verhältnismäßig günstig, leicht zu installieren und liefern zusätzlich zu einer KWK-Anlage selbsterzeugten Solarstrom. Daher bietet sich insbesondere für Ein- und Mehrfamilienhäuser diese Kombination an.

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Unter einem Balkonkraftwerk versteht man eine Mini-Solaranlage, die für den Einsatz auf dem eigenen Balkon, im Garten oder auf Flachdächern entwickelt wurden. Sie sind auch als Mini-PV-Anlage, Stecker-Solaranlage, Plug-and-Play-Solaranlagen oder Balkon-Photovoltaik-Anlagen bekannt. Besonders praktisch ist, dass die Solarpaneele prinzipiell überall befestigt werden können. Von dort fließt der Solarstrom in die heimische Steckdose und steht direkt zum Verbrauch zur Verfügung.

Die Kombination einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) mit einem Balkonkraftwerk in einem Privathaushalt bietet eine Reihe von Vorteilen, da sich beide Technologien ideal ergänzen, um den Eigenverbrauch zu optimieren. 

Hier sind die wichtigsten Gründe, warum es sinnvoll ist, beide Systeme parallel zu betreiben:

  • Reduzierung der Energiekosten
  • Maximierung des Eigenverbrauchs
  • effiziente Wärme- und Stromerzeugung 
  • optimierte Nutzung von natürlichen Ressourcen
  • Flexibilität und bedarfsgerechte Stromversorgung
  • höhere Unabhängigkeit von Versorgungsunternehmen
  • nachhaltige und umweltfreundliche Lösung zum Klimaschutz

Besonders interessant ist, dass nicht nur Eigenheimbesitzer von diesen Vorteilen profitieren. Denn auch Mieter können mit einem eigenen Balkonkraftwerk oder einer Mini-PV-Anlage ihren eigenen Strom erzeugen.

Balkonkraftwerk erklärt: mit wenig Aufwand eigenen Strom produzieren

Diese kleinen Photovoltaik-Anlagen zeichnen sich in erster Linie durch ihre kompakte Größe aus, denn sie bestehen in der Regel nur aus wenigen und hoch leistungsfähigen Solarmodulen. Daher lassen sie sich leicht installieren, ohne dass bauliche Maßnahmen erforderlich sind oder eine Elektrofachkraft die Installation durchführen muss. So können Mini-Solaranlagen unter optimalen Bedingungen mit einer Leistung von 800 Watt jährlich etwa 552 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen. 

Jedoch gibt es für Plug-in-Solaranlagen einige Vorgaben, auf die geachtet werden sollte. Diese wurden in dem Solarpaket festgelegt und in diesem Jahr wurden mit dem Solarpaket 1 wichtige Änderungen durch die Bundesregierung verabschiedet. 

Hier ein Überblick über die neuen Anforderungen für Balkonkraftwerke, die seit 2024 gelten:

Maximale Wechselrichterleistung Die höchste zulässige Ausgangsleistung beträgt 800 Watt (bzw. 800 VA). Zwar darf die Gesamtleistung der Mini-PV-Anlage höher sein, es dürfen jedoch nur 800 Watt in das öffentliche Netz eingespeist werden.
Zugelassene Modulleistung Für eine steckerfertige Mini-Solaranlage liegt die maximale Modulleistung bei 2000 Wattpeak. Dies ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt. Es gibt aber aktuell keine gültige Norm hierzu. 
Erlaubte Stromzähler Zwar wird ein Austausch eines herkömmlichen Stromzählers durch einen digitalen Zähler nicht mehr gefordert. Dennoch empfiehlt es sich, den Ferraris-Zähler durch einen Zweirichtungszähler zu ersetzen.
Anschluss und Einspeisung Offiziell erlaubt ist nun, die Balkon-PV-Anlage an eine Schuko-Steckdose anzuschließen. Der VDE empfiehlt den Anschluss mit einem Wieland-Set, da die Steckdose über eine zusätzliche Sicherung verfügt.
Registrierungspflicht Es ist keine Anmeldung mehr beim Netzbetreiber erforderlich. Jedoch muss das Balkonkraftwerk (wie jede andere Solaranlage auch) beim Marktstammregister der Bundesnetzagentur eingetragen werden.
Rechtsanspruch von Mietern Mieter haben nun in vielen Fällen das Recht, eine Mikro-PV-Anlage zu installieren und zu nutzen. In der Regel wird jedoch die Genehmigung des Vermieters benötigt, um die steckerfertige PV-Anlage zu betreiben.

Insgesamt ist die Kombination aus KWK-Anlagen und Solarkraftwerken für den Balkon eine interessante Lösung für private Haushalte in Ein- und Mehrfamilienhäusern, da die dezentrale Energieversorgung zahlreiche Vorteile vereint. KWK-Anlagen erzeugen sehr effizient Strom und Wärme. Dadurch werden die Ausgaben für Strom reduziert, da weniger Energie von Stromlieferanten zugekauft werden muss. Gleichzeitig sorgt ein Balkonkraftwerk für zusätzlichen, umweltfreundlichen Solarstrom, der den Eigenverbrauch steigert und die Unabhängigkeit von der öffentlichen Stromversorgung erhöht. 

Die Nutzung von erneuerbaren Energien wie Solarenergie in Kombination mit der Effizienz von Kraft-Wärme-Kopplung bietet eine nachhaltige und zukunftssichere Energieversorgung. Auch in der deutschen Wirtschaft gewinnt diese Form der Strom- und Wärmeerzeugung zunehmend an Bedeutung, insbesondere in der Industrie, wo hohe Effizienz und die Reduzierung von CO₂-Emissionen wesentliche Faktoren für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit sind.

Kraft-Wärme-Kopplung Glossar Fachwörter 

Abwärme:
Wärme, die bei der Stromerzeugung anfällt und für Heizzwecke genutzt wird.

Blockheizkraftwerk (BHKW):
Eine KWK-Anlage, die Wärme und Strom für einzelne Gebäude oder kleinere Gebäudeeinheiten erzeugt.

Brennstoffzelle:
Elektrochemische Anlage, die Strom durch die Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff erzeugt.

Contracting:
Geschäftsmodell, bei dem ein Dienstleister die Installation und den Betrieb einer KWK-Anlage übernimmt.

Dezentrale Energieerzeugung:
Energie wird in der Nähe des Verbrauchsorts erzeugt, wie es bei KWK-Anlagen der Fall ist.

Elektrischer Wirkungsgrad:
Anteil der eingesetzten Energie, der in Strom umgewandelt wird.

Einspeisevergütung:
Gesetzlich festgelegte Vergütung für ins Netz eingespeisten Strom aus KWK-Anlagen.

Fernwärme:
Netzgebundene Wärmeversorgung, bei der die Abwärme von KWK-Anlagen über ein Rohrnetz verteilt wird.

Heizkraftwerk:
Großtechnische KWK-Anlage zur Versorgung von Stadtteilen oder Industrien mit Strom und Wärme.

Kombikraftwerk:
KWK-Anlage, die verschiedene Energiequellen (z. B. Gas und erneuerbare Energien) kombiniert.

KWK (Kraft-Wärme-Kopplung):
Gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme in einem Prozess.

Mikrogasturbine:
Kleine Turbine zur Strom- und Wärmeerzeugung in KWK-Anlagen.

Netzeinspeisung:
Der Prozess, überschüssigen Strom aus einer KWK-Anlage in das öffentliche Netz zu leiten.

Power-to-Heat:
Umwandlung von überschüssigem Strom in Wärme zur Nutzung in KWK-Systemen.

Primärenergie:
Unverarbeitete Energiequellen wie Erdgas oder Kohle, die in KWK-Anlagen eingesetzt werden.

Rekuperator:
Wärmetauscher, der die Abwärme zur Vorwärmung von Luft oder Gasen in der Anlage nutzt.

Residuallast:
Die verbleibende Stromlast, die nach Einsatz von erneuerbaren Energien durch KWK gedeckt werden kann.

Stirling-Motor:
Wärmekraftmaschine, die externe Wärme zur Erzeugung von mechanischer Energie verwendet.

Thermischer Wirkungsgrad:
Anteil der Wärme, die bei der Kraft-Wärme-Kopplung für Heizzwecke genutzt wird.

Wirkungsgrad:
Maß für die Effizienz der Energieumwandlung in einer KWK-Anlage.

Messen in Deutschland rund um die Kraft-Wärme-Kopplung:

Hier sind einige der wichtigsten Messen zum Thema Kraft-Wärme-Kopplung in Deutschland, einschließlich der Links zu ihren jeweiligen offiziellen Websites:

E-world energy & water Europäische Fachmesse für die Energie- und Wasserwirtschaft
B.KWK-Kongress Jährlich stattfindende Konferenz organisiert von dem Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK)
KWK-Jahreskonferenz Jährlich stattfindende Konferenz zum industriellen und kommunalen KWK-Einsatz
BHWK-Jahreskonferenz Jährlich stattfindende Konferenz zu innovativen Technologien und neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen für BHWK
Hannover Messe Internationale Industriemesse für Maschinenbau, Elektro- und Digitalindustrie sowie Energiewirtschaft 

Weiterführende Literatur und Bücher zum Thema Kraft-Wärme-Kopplung:

Praxishandbuch Kraft-Wärme-Kopplung
(Planung und Dimensionierung von Mini- und Mikro-KWK-Anlagen von Andreas Kirchner, Dr. Michael Schmitz)

Kraft-Wärme-Kopplung
(4. vollständig bearbeitete und erweiterte Auflage von Gunter Schaumann und Karl W. Schmitz)

Blockheizkraftwerke‘
(Leitfaden für Anwender von Wolfgang Suttor)

Wasserstoff und Brennstoffzelle
(Technologien und Marktperspektiven von Johannes Töpler und Jochen Lehmann)

Energietechnik
(Systeme zur konventionellen und erneuerbaren Energieumwandlung von Richard Zahoransky)