Energieeffizienz Krankenhaus: So wird Verbrauch nachhaltig
Inhaltsverzeichnis und Quicklinks
Ein Überblick vom Effizienzlabel bis zu Fördermöglichkeiten
Der Betrieb einer Klinik ist ein teures Unterfangen. Die Herausforderung ist nicht nur, die Ausgaben dauerhaft zu reduzieren und neue Wege zu finden, mit innovativen Energiesparmethoden Verbrauch und Kosten zu reduzieren, sondern gleichzeitig sicherzustellen, dass sich Patient*innen in einem Umfeld aufhalten, welches zu ihrer Genesung beiträgt. Das bedeutet, jede (finanzielle) Entscheidung muss einerseits pro neue Technologie und andererseits auch pro Patient*in sein. Dass dabei auch noch die Umwelt eine wesentliche Rolle in der Selektion spielt, ist heutzutage eine Selbstverständlichkeit.
Aber wo anfangen, wo aufhören? Wir geben einen ersten Überblick zu Themen und Methoden, die für den Entscheidungsprozess hinsichtlich der Optimierung des Energieverbrauchs im Krankenhaus sowie der Energieeffizienz berücksichtigt werden müssen. Vom Energieeffizienzlabel zur Energiespeicherung. Von der Notfallbeleuchtung bei Stromausfall zum Patientenkomfort. Von der E-Mobilität zu Fördermöglichkeiten.
Jede Klinik, jede Station, jedes Team und jede/r Patient*in hat unterschiedliche Anforderungen und Bedürfnisse. Deshalb ist Energieeffizienz ein besonders individuelles Thema, das Spezialisten im Einzelfall analysiert und mit konkreten Konzepten nachweislich verbessert. Treten Sie mit uns in Kontakt, wir stellen Ihnen den richtigen Ansprechpartner für Ihr Anliegen vor. Unsere Spezialisten sind mit Ihren Anforderungen vertraut und finden eine optimale, individuelle Lösung für Ihre Klinik und Ihre Patienten.
Energieverbrauch Krankenhaus: Komplexe Infrastruktur
Kliniken sind nicht nur mit einer komplexen Infrastruktur ausgestattet, sie müssen diese auch noch jeden Tag rund um die Uhr aufrechterhalten. Und das auch in besonders kritischen Situationen, wenn es um Notfallbeleuchtung und Sicherheitsbeleuchtung geht. Der Energieverbrauch in medizinischen Einrichtungen ist dementsprechend hoch. Das betrifft allerdings nicht nur den Betrieb von klinischen Geräten, sondern auch die Raumklimatisierung, die Beleuchtung und den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien. Mithilfe der von Profis geplanten, intelligenten Gebäude Automatisierungssysteme kann die Energieeffizienz im Krankenhaus deutlich gesteigert und die Betriebskosten wesentlich reduziert werden. Eine Analyse des Energieverbrauchs ist der erste Schritt, im Anschluss folgen gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz von der Beleuchtung im Allgemeinen und vom Notlicht.
Energieeffizienzlabel: Transparenz auf den ersten Blick
Nicht nur im Haushalt, sondern auch bei kommerziell genutzten Elektrogeräten werden Energieeffizienzlabel eingesetzt. Die Etiketten geben zum einen über die Energieeffizienz und zum anderen über den Energieverbrauch Auskunft. 1998 eingeführt, hat die EU-Energieverbrauchs-Kennzeichnung oder auch EU-Label oder Energieetikett genannt, dazu beigetragen, die Energieeffizienz der gekennzeichneten Geräte deutlich zu steigern. Seit März 2021 wurde eine neue Kennzeichnung in die Klassen A bis G eingeführt.
Das Label hilft Kliniken dabei, die benötigten Geräte für mehr Energieeffizienz optimal – idealerweise in Verbindung mit der Beratung eines Spezialisten – auszuwählen. Im Klinikumfeld lassen sich die Labels auf eine Vielzahl von Geräten anwenden. Von der LED Beleuchtung auf den Arbeitsstätten und der Mikrowelle in der Mitarbeiterküche über medizinische Maschinen bis hin zu elektrischen Großgeräten. So kann bereits bei der Produktauswahl ein Bewusstsein für den Energieverbrauch Krankenhaus kreiert und der Umgang mit Energie gefördert werden.
Kontakt zu Melanie Hildenbrand
Ihre Ansprechpartnerin zu diesem Thema
Tel: 07156 / 9457-27
Energieausweise:
Bedarfs- und Verbrauchsanalyse
Krankenhäuser werden grundsätzlich der Kategorie „Nicht-Wohngebäude“ zugeordnet – für diese Gebäude lassen sich sogenannte Energieausweise ausstellen. Diese unterscheiden sich in Energiebedarfs- und Energieverbrauchsausweise. Die Daten des ersteren, der entscheidend für Einsparungen ist, wird auf Grundlage des berechneten Energiebedarfs erstellt. Profis erfassen und analysieren wiederum den Energiebedarf, um dann konkrete Vorschläge und Maßnahmen zur Verbesserung der energetischen Eigenschaften des Gebäudes zu teilen. Auch wenn die Analyse zeit- und kostenaufwendig ist, kann die Ersparnis langfristig 30-40% ausmachen.
Energiesparen durch
moderne Leuchtmittel
Die optimale Beleuchtung in Kliniken spielt eine zentrale Rolle. Sowohl in Patientenzimmern und in den Aufenthaltsräumen der Teams als auch in den Operationssälen. Deshalb ist der Einsatz moderner Leuchtmittel wie LED-Beleuchtung, die nicht nur als Lichtquelle fungieren, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz leisten, essentiell. LED-Lampen zeichnen sich durch eine längere Lebensdauer, einen geringeren Energieverbrauch und eine verbesserte Lichtqualität aus
Patientenkomfort und Wohlbefinden
Lichtfarbe und Lichttemperatur haben erwiesenermaßen unmittelbare Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Gerade bei Patient*innen im Heilungsprozess kann dieser Faktor zu einem positiven Ergebnis beitragen. Schließlich unterstützt eine angenehme und beruhigende Atmosphäre in diesem Umfeld dabei, Stress und Ängste zu reduzieren. Doch die Beleuchtung, die für Patient*innen wohltuend ist, hat nicht zwingend den gleichen Effekt auf andere Bereiche. In Untersuchungsräumen, Fluren oder Wartezimmern zum Beispiel erfüllt Licht eine ganz andere Rolle, an die die Lichtstimmung angepasst werden muss. Ein wichtiger Aspekt in Kliniken und Krankenhäusern ist zudem die Antipanikbeleuchtung sowie Licht, das Fluchtwege und Rettungswege markiert. Diese Beleuchtung soll verhindern, dass Patient*innen im Dunkeln Angstzustände, die durch verschiedene Situationen ausgelöst werden können, bekommen.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
Die Erstellung und Implementierung eines Beleuchtungskonzepts umfasst zudem die Wahl energieeffizienter Beleuchtungslösungen, die den Energieverbrauch Krankenhaus reduzieren und damit die Kosten senken. Neben LED-Lichtquellen mit energieeffizienter Leistung und langer Lebensdauer können Bewegungssensoren und Tageslichtnutzung ebenfalls einen Beitrag zur Energieeinsparung leisten.
Arbeitsplatzbeleuchtung für medizinisches Personal
Ohne die richtige Beleuchtung wäre medizinisches Personal aufgeschmissen – wie könnten sonst Diagnosen richtig gestellt und Eingriffe sicher durchgeführt werden? Besonders in OP-Sälen, Untersuchungsräumen und Laboren müssen gute Sichtbarkeit und teils stundenlange Konzentration, die durch das richtige Licht gefördert wird, gewährleistet sein. Dabei darf die Beleuchtung nicht blenden und die Lichtintensität muss von Fall zu Fall anpassbar sein. Aber auch beim Licht in Aufenthaltsräumen und Büros gibt es keine Kompromisse für eine gute Krankenhausbeleuchtung. Schließlich stehen die Arbeitsbedingungen auch im direkten Zusammenhang mit der Zufriedenheit des Personals.
Notfallbeleuchtung, Notfallbeleuchtung bei Stromausfall und Sicherheit
Romantischer Kerzenschein hat in der Klinik bei Stromausfall nichts zu suchen. In einer Institution, in der schnelle Handlungen lebensentscheidend sein können – auch im Notfall bei Stromausfall oder Evakuierungsmaßnahmen – muss die Sicherheit von Patient*innen und Personal durch Notbeleuchtung und Sicherheitsbeleuchtung gewährleistet sein. Deshalb sind Notbeleuchtungssysteme, die den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und zu jeder Tages- und Nachtzeit und unabhängig von (fast allen) äußeren Einflüssen funktionieren müssen, unabdingbar. Die Notfallbeleuchtung sorgt dafür, dass lebenswichtige Bereiche wie Operationssäle, Intensivstationen, Fluchtwege und Rettungswege ausreichend beleuchtet sind und zum Beispiel lebenserhaltende Maßnahmen nahtlos fortgesetzt werden können. Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen ist auch hier der Einsatz von LED-Technologie ideal, da sie ressourcenschonend ist und eine längere Betriebszeit im Falle eines länger anhaltenden Stromausfalles garantiert.
Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle
Die höchste Anforderung an Krankenhausbeleuchtung ist neben der Tatsache, dass sie ihren Zweck optimal erfüllen muss, auch die, dass sie so konzipiert sein muss, dass sich die Leuchten einfach reinigen und warten lässt, ohne das Risiko von Infektionen zu steigern. Dabei unterstützen unter anderem antimikrobielle Beschichtungen für Leuchten oder berührungslose Schalter. Aber auch moderne Desinfektions- und Reinigungstechnologien können die Krankenhaushygiene und Keimübertragungen reduzieren. Ein großes Plus: Sie verbrauchen keine Unmengen an Wasser und Reinigungsmitteln, was wiederum die Umwelt entlastet.
Energiemanagement:
Zielsetzung und Umsetzung
Verschiedene Klinik- und Krankenhaustypen haben unterschiedliche Anforderungen, wenn es darum geht ein System für Energiemanagement einzuführen. Eine konsequent durchgezogene Strategie, die durch individuelle Beratung erarbeitet wird, ist die Lösung für ganzheitliche Maßnahmen für messbare Ergebnisse.
Ziele des Energiemanagements:
- Aufzeigen von Schwachpunkten und Erkennen von Optimierungspotential
- Ressourcenschonung und Minimierung des CO₂-Fußabdrucks zur Reduzierung der Umweltschädigung
- Implementierung einer internen Anlaufstelle für Fragen rund um Energiethemen, von der Beleuchtung über energieeffiziente Geräte
- Agilität in Bezug auf Innovationen oder politische Änderungen und Neuerungen
- Stets aktuelle Überprüfung und Vergleich von Energiebedarf und Energieverbrauch
Die Einführung eines Energiemanagementsystems erfolgt durch Energiecontrolling mit Bestandsaufnahmen, individuelle Analyse, kontinuierliche Erfassung von Daten und idealerweise durch langfristige Automatisierung.
Die Umsetzung bedarf drei wichtiger Schritte:
- Vorbereitung – von der Informationssammlung bis zur Festlegung von Zielen
- Einführung – Detailanalyse und Ausarbeitung von Bewertungsmaßstäben
- Realisation – Überwachung des Verbrauchs, Kontrolle, langfristige Planung
Konkrete Maßnahmen zur Verwirklichung im Betrieb:
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- Optimierung der eingesetzten Energiequellen
- Verbesserung von Abläufen
- Verringerung des Energieverbrauchs, unter anderem auch durch Automatisierung
- Wahrnehmung der Einsparpotentiale und Schärfung des Bewusstseins für den nachhaltigen Umgang mit Energie
- Überprüfung von finanzieller Unterstützung
Nachhaltig: Speicher zur eigenen Energieproduktion
Die Energieeffizienz lässt sich außerdem mit der Integration von Energiespeichern in Kliniken ermöglichen. Diese können ihre eigene Energie produzieren und speichern. Sie steigern damit einerseits die Unabhängigkeit von externen Energiequellen und senken andererseits die finanziellen Belastungen. In Kombination mit erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie lassen sich so Energiekosten deutlich reduzieren. Außerdem werden bei Nutzung von Solarenergie und Co. die Auswirkungen auf die Umwelt minimiert.
Gerade die großen Dachflächen von Krankenhäusern und Kliniken bieten sich für den Einsatz von Photovoltaikanlagen an. Zudem ist Solarthermie eine sinnvolle Ergänzung zu klassischen Wärmeerzeugnissen. Bei der Photovoltaik wird Sonnenenergie direkt in elektrische Energie mithilfe von Solarzellen umgewandelt. Unter Solarthermie versteht man die Umwandlung von Sonneneinstrahlung in nutzbare Wärmeenergie. Das bedeutet Sonnenkollektoren heizen ein Medium, zum Beispiel Wasser, auf.
Erneuerbare Energien sind prädestiniert für den Einsatz von Beleuchtung in Kliniken und Krankenhäuser, die zu Tag- und Nachtzeiten, im Notfall und im Alltag zuverlässig in vielen unterschiedlichen Bereichen funktionieren muss.
E-Mobilität im Klinikumfeld – spielt eine doppelt wichtige Rolle
Elektrofahrzeuge kommen zweifach positiv zum Einsatz: Ihre Integration im Klinikumfeld bietet sowohl eine nachhaltige Option der Fortbewegung als auch die Möglichkeit, sie als mobile Energiespeicher zu nutzen. Die E-Fahrzeuge dienen als dezentraler Energiespeicher und können wiederum – bei Bedarf – Energie ins Netz abgeben.
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Fördermöglichkeiten energieeffizienter Maßnahmen in Kliniken
Wer plant, energieeffiziente Maßnahmen umzusetzen, muss mit hohen Investitionen rechnen. Welche Förderprogramme es auf nationaler und internationaler Ebene zum Beispiel für medizinische Leuchten und den Betrieb von energieeffizienten klinischen Geräten gibt, besprechen die Experten gerne mit Ihnen. Die finanzielle Unterstützung kann dabei von Zuschüssen für den Einsatz energieeffizienter Technologien reichen oder den Anreiz geben, bestehende Systeme mit erneuerbaren Energiesystemen auszutauschen oder auszubauen.
Und zu guter Letzt: Ganzheitlich werden energieeffiziente Maßnahmen für Kliniken und Krankenhäuser dann, wenn nicht nur neue Technologien implementiert, sondern auch durch die Mitarbeiter*innen gelebt werden. Im Rahmen von professionellen Schulungen zum verantwortungsbewussten Umgang mit Energie, der zur Minimierung des Verbrauchs und damit zu weniger Kosten führt, wird die Energieeffizienzstrategie in den Arbeitsalltag integriert. Das führt bei konsequenter Umsetzung zu nachhaltigem Erfolg.