Das 1×1 der Lichttechnik – Grundbegriffe leicht gemacht
Licht hat viele Funktionen. Es wirkt sich auf die persönliche Stimmung und das Wohlbefinden aus. Aus diesem Grunde ist es wichtig die geeignete Lichtquelle in Abhängigkeit vom Raum und der gewünschten Tätigkeit auszuwählen. Als Laie stellt man sich manchmal die Frage für was die ganzen Bezeichnungen bei Lampen (Leuchtmittel) stehen. Die wichtigsten Begriffe der Lichttechnik sollen kurz erklärt werden, sodass Sie bei Ihrem nächsten Lampenkauf durch Lampen Knowhow glänzen können und für Ihre Bedürfnisse die richtige Lichtquelle finden.
Lumen – Maß für die Helligkeit einer Lampe
Lumen (lm) ist der lateinische Begriff für Licht und ist ein Maß für die Helligkeit einer Lampe. Es handelt sich hierbei um eine standardisierte Einheit für den Lichtstrom.
Beleuchtungsstärke – Maß für das auf eine Fläche auftreffende Licht
Die Beleuchtungsstärke (E) wird in Lux (lx) gemessen und gibt an wieviel Lumen (Lichtstrom) pro m² Fläche auftreffen. Je mehr man sehen möchte, desto höher sollte die Beleuchtungsstärke der Lichtquelle sein.
Beispiele für die Beleuchtungsstärke sind:
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Farbtemperatur – was für eine Lichtfarbe hat meine Lampe
Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) gemessen und gibt die Lichtfarbe der Lichtquelle an. Je höher die Farbtemperatur ist, desto kälter erscheint ein Gegenstand im Licht.
- Warmweißes Licht hat eine Farbtemperatur zwischen 2.700 – 3.300 K. Das Licht hat einen relativ hohen Rotanteil. Es erzeugt eine wohnliche und behagliche Atmosphäre. Warmweißes Licht eignet sich vor allem für Wohnräume.
- Neutralweißes Licht (3.300 – 5.300 K) kommt vorzugsweise in Büroräumlichkeiten zum Einsatz. Eignet sich aber auch für die Beleuchtung von Badezimmern und Küchen. Es generiert eine sachliche positive Stimmung und sorgt für Aufmerksamkeit.
- Tageslichtweiß (über 5.300 K) wird vor allem als Beleuchtung für Shops oder Fabrikhallen Das Licht hat einen relativ hohen Blauanteil. Es fördert die Konzentration und erzeugt eine gute Farbwiedergabe.
Lichtstärke – Lichtstrom pro Raumwinkeleinheit
Die Lichtstärke gibt an wie viel Lichtstrom auf einen bestimmten Raumwinkel entfällt. Die Maßeinheit ist Candela (cd). Bei einer Glühbirne wird das Licht in alle Richtungen fast gleichmäßig abgestrahlt. Bei einer LED Lampe ist Lichtstärke meist auf einen Raumwinkelbereich zwischen 180 und 270 Grad verteilt. Man hat zwar Leuchtmittel mit gleichen Lumen Werten, jedoch verfügen diese über unterschiedliche Abstrahlwinkel. Somit verfügt die Lampe, welche einen kleineren Abstrahlwinkel hat, eine größere Lichtstärke.
Lichtausbeute- Energieeffizienz einer Lichtquelle
Die Lichtausbeute ist der Quotient aus Lichtstrom (Lumen) und Leistungsaufnahme (Watt). Je höher der Lumen/ Watt-Wert ist, desto energieeffizienter generiert das Leuchtmittel Licht. Die beste Energieeffizienz erzeugen LED-, Energiespar- und Leuchtstofflampen (Gasentladungslampen). Dagegen ist die Wirtschaftlichkeit einer normalen Glühbirne sehr begrenzt. Sie wandelt nur ca. 5 % des Stroms in Licht um.
Farbwiedergabeindex – wie natürlich erscheint eine Farbe im Licht
Der Farbwiedergabeindex (Ra) ist auch bekannt unter dem Namen Color Rendering Index (CRI). Er gibt an wie gut die Farben im Vergleich zur Sonne wiedergegeben werden. Die Sonne ist dabei die Referenzgröße, da im Sonnenlicht die Farben am natürlichsten empfunden werden. Der Farbwiedergabeindex kann maximal 100 sein, was dem Sonnenlicht entspricht.
Farbwiedergabeindex nach Leuchtmittel:
- Glühlampe bis 100
- Halogenlampe bis 98
- LED zwischen 70 bis 95 (zukünftiger Zielwert: 95-100)
- Leuchtstofflampe zwischen 50 bis 90
Je niedriger der Ra-Wert ist, desto unnatürlicher wirkt ein Gegenstand im Licht. Werte ab 80 gelten als schlecht d.h. es findet eine starke Verfälschung statt.
Lichtdichte – Helligkeitseindruck des Auges von einer Fläche
Die Lichtdichte (L) wird in Candela pro Quadratmeter gemessen (cd/m²). Sie gibt die Lichtstärke an, die als sichtbares Licht ins Auge dringt. Es handelt sich also um den Helligkeitseindruck des Auges von einer Fläche.
LED-Technologie: die Lichtquelle der Zukunft
LED steht für Licht Emittierende Dioden. Das Licht wird mit Halbleiter (Dioden) erzeugt. Diese strahlen Licht mit Hilfe von Elektroluminszenz ab.
LED-Leuchtmittel punkten durch viele Vorteile wie z.B. Energieeffizienz, Flexibilität, sofortiges Licht beim Einschalten, hohe Stoßfestigkeit und keine Erzeugung von UV-Strahlung. Auch im Bereich Langlebigkeit sind LED-Leuchtmittel vorbildlich. LEDs haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 20.000 – 50.000 Stunden. Dies entspricht ca. 20 – 50 Jahre bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 3 Stunden am Tag. Im Vergleich dazu haben andere Leuchtmittel eine deutlich geringere Nutzungsdauer:
- herkömmliche Glühlampen 1.000 Stunden
- Halogenlampen 2.000 – 4.000 Stunden
- Kompaktstofflampe (Energiesparlampe): 10.000 Stunden
Retrofit Lampen: energieeffiziente Technologie – klassisch verpackt
Auf dem Markt gibt es immer mehr Retrofit Lampen. Retrofit ist der englische Begriff für nach- bzw. umrüsten. Viele Retrofit Lichtquellen verfügen über LED-Technologie und können als Ersatzleuchtmittel für Glühlampen oder Halogenlampen verwendet werden. Auch im Design ähneln sie sich immer mehr den klassischen Leuchtmittelformen an.
Licht aus!
Der kleine Überblick zum Thema Lichttechnik soll Ihnen als kleine Orientierungshilfe für den nächsten Lampenkauf dienen und zeigt, dass viele Parameter einen Einfluss auf das in unseren Augen „richtige Licht“ haben. Über die Entwicklung von neuen Technologien und Trends auf dem werden wir Sie selbstverständlich auf dem Laufenden halten.