Um eine Satellitenanlage zu planen, bedarf es einiger Vorarbeit und etwas Fachwissen. Jede Satellitenanlage ist individuell. Um eine richtige Auswahl treffen zu können, sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Wie viele Teilnehmer sollen angeschlossen werden?
- Wie viele Anschlüsse werden benötigt? (Hinweis: Ein Twin-Receiver benötigt 2 Anschlüsse)
- Sind die Leitungen schon gelegt? Wenn ja: Ist eine separate Leitung für jeden Anschluss vorhanden? Wenn nein: Welche Kabellängen werden benötigt?
- Welche Montagemöglichkeit kommt für die Satellitenschüssel in Frage? (z.B. Mast-, Dachsparren-, Geländer- oder Hauswand-Montage)
- Welche Änderungen, wie z.B. Umbau oder Ausbau, sind zu erwarten bzw. geplant? Wenn ja: Wie viele Anschlüsse kommen voraussichtlich maximal dazu?
- Ist der Empfang von freien HD-Programmen oder HD+ vorgesehen? (Wichtig auch für die Receiver-Auswahl)
Zur Unterstützung folgende Hinweise
An dem Hauptanschluss bzw. den Hauptanschlüssen, wie z.B. Wohnzimmer, sollten mindestens 2 Anschlüsse eingeplant werden, da hier meistens ein Receiver mit Aufnahmefunktion eingesetzt wird und diese idealerweise über einen Twin-Tuner verfügen. Für spätere Aufnahmen bei gleichzeitiger Nutzung eines anderen Senders ist der zweite Anschluss notwendig. Ggf. ein bis zwei Anschlüsse zusätzlich einplanen. So können unerwartete Erweiterungen in die vorhandene Anlage eingebunden werden.
In Miet- oder Eigentumswohnungen ist die Standortwahl nicht nur schwieriger, sondern ist auch arg eingegrenzt. Im Idealfall kann die Antenne auf dem Balkon montiert werden, oder aber an der Hauswand. Letzteres weiß jedoch der Vermieter oftmals zu verhindern. Bei der Balkonmontage gibt es mittlerweile Möglichkeiten die Sat-Schüssel so dezent wie möglich zu platzieren und obendrein keine baulichen Veränderungen vorzunehmen. Am besten eignet sich ein Ständer.
Das Antennenkabel ziehen, ist mit der meisten Arbeit verbunden, schließlich sollen die heimischen vier Wände auch nach der Installation noch wohnlich aussehen. Um sich Wanddurchbohrungen zu ersparen, sind im Fachhandel sogenannte Fensterdurchführungen erhältlich, die vor allem bei der Balkon- oder Außenwandmontage gute Dienste leisten.
Einziger Nachteil: Der Signalpegel kann durch das Flachbandkabel etwas gedämpft werden. Im Innenbereich können vorhandene Kabelschächte bzw. Deckenverkleidungen verwendet werden um die Zuführung zum Wohnzimmer zu „verstecken“. Das klassische Entlangführen des Kabels mit Kabelschellen ist zwar sichtbar, sieht aber auf jeden Fall ordentlich aus. Alternativ kann das Kabel wenn möglich hinter der Wand verlegt werden, sodass als Zugangspunkt eine Sat-Antennendose zum Einsatz kommen kann. Die Kabel sollten erst nach dem korrekten Ausrichten der Antenne „dingfest“ gemacht werden.
Digitale HDTV-Satellitenanlagen bieten Ihnen hervorragende HDTV Bilder und besten digitalen Ton. Auch das Digitalfernsehen wird effizienter mit DVB-S2 und DVB-C2. DVB-S2 ist eine Weiterentwicklung des DVB-S-Standards (Ausstrahlung per Satellit): Verbesserte Kodierungs-, Modulations- und Fehlerkorrekturverfahren. Durch die immer höheren Anforderungen an zusätzliche Kapazitäten und höhere Geschwindigkeit für die Internet-User, wurde vom DVB-Verband die DVB-S2X-Norm aufgenommen. Die Norm wurde bereits im Jahr 2014 veröffentlicht und entspricht einer Verbesserung der Nutzung der Bandbreite: Mehrere und bessere MODCODs (Modulations- und Kodierungsverfahren) und bis zu 116 verschiedene Kombinationen.
Betreffend der Weiterentwicklung von DVB-C auf DVB-C2 wurden bereits viele Anforderungen für die zweite DVB-C-Generation, vom DVB-Konsortium genehmigt – zum Beispiel 30% mehr Kapazität. Außerdem wurden andere neue Anforderungen für Kabelnetze integriert: Steigerung der Transport-Effizienz für IP-Daten, die preiswerte Integrierung der „edge QAM“-Lösung, oder niedrigere Latenz-Zeiten für die Verteilung von interaktiven Diensten. DVB-C2 basiert auf dem Modulationsverfahren COFDM (Multi-Träger) mit maximalen 4096-QAM, basiert bei DVB-C jedoch nur auf einem Träger.
All diese neuen Technologien entwickeln sich zu großen Datenströmen: drahtlose oder verkabelte Netzwerke, optische Anlagen, Kabelnetze usw. Durch diese neuen Technologien wird den Endnutzern die Verwendung von neuen Applikationen ermöglicht, in naher Zukunft weltweite Realität: Internat, Smart Cities, digitales Zuhause, Domotik, OTT, IoT oder UHD