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5 Tipps für mehr Einbruchschutz im eignen Zuhause

Sicherheitstechnik
20.12.2019

Die Statistik zu Haus- und Wohnungseinbrüchen liefert erschreckende Zahlen: In Deutschland wird im Schnitt alle dreieinhalb Minuten von Kriminellen ein Fenster oder eine Tür „geknackt“, um an das Hab und Gut der Eigentümer zu gelangen. Allein im Jahr 2018 verzeichnete die Polizei 97.504 gemeldete Einbrüche, wobei die Dunkelziffer noch höher liegen dürfte. Unsere Tipps zum Einbruchschutz sollen helfen, diese Quote zu senken.

Inhaltsverzeichnis und Quicklinks

Angesichts der genannten Fakten stellt sich für jeden Haushalt die Frage, wie man das eigene Heim gegen Einbrecher absichern kann. Dabei geht es nicht nur darum, sich vor zum Teil erheblichen materiellen Verlusten zu schützen. Ein Einbruch zieht auch immer psychische Belastungen nach sich, weil die Betroffenen sich noch lange Zeit danach wie ausgeliefert vorkommen. Mit den folgenden fünf Tipps stellen wir Ihnen wirkungsvolle Präventivmaßnahmen gegen Langfinger vor.

 

Tipp Nummer 1: So sichern Sie Ihre Haus- und Wohnungstür

Neben den Fenstern sind die Zugangstüren zu Haus oder Wohnung das bevorzugte Ziel von Einbrechern, in höher gelegenen Wohnungen – ab der ersten Etage – nahezu ausschließlich die Türen. Für einen soliden Schutz sollte Ihre Tür zumindest eine Mehrfachverriegelung bieten und mit einem Zylinderschloss ausgerüstet sein. Darüber hinaus optimieren Sie den Einbruchschutz für Zuhause mit Zusatzschlössern und Sperrbügeln sowie mit Querriegelschlössern, die ein Eindringen bei bereits geöffneter Tür verhindern. Hier ist auf eine robuste Verankerung in der Wand zu achten.

Auch der schon etwas betagte Türspion leistet noch gute Dienste und kann durch moderne Türkommunikationssysteme inklusive Videoüberwachung erweitert werden. Sie sollten den Anwesenheitsschutz nicht vernachlässigen, denn tagsüber machen nicht nur Trickbetrüger ihre Hausbesuche. Auch Einbrecher „arbeiten“ vorzugsweise am helllichten Tag. Noch mehr Sicherheit versprechen schlüssellose Zutrittssysteme, die per Transponder, Tastatur oder Fingerprint bedient werden.

 

Tipp Nummer 2: Vernetzte Sicherheitstechnik im Smart Home

  • Einbruchschutz - vernetzte Sicherheitstechnik im Smart Home© AA+W #179204144 – Adobe Stock

Smart Home Installationen können mit bestimmten Funktionen die Sicherheit deutlich erhöhen, und zwar nicht nur im normalen Alltag, sondern zum Beispiel auch während Ihres Urlaubs. Mit einer automatischen Steuerung von Beleuchtung, Jalousien und Rollläden oder der Aktivierung von abschreckendem Hundegebell erzeugen sie eine glaubhafte Abwesenheitssimulation.

Zusätzlichen Einbruchschutz für Zuhause bietet die Vernetzung mit einer smarten Alarmanlage, Überwachungskameras und intelligenten Türkommunikationssystemen. Über die mitgelieferten Apps können Sie sich im Ernstfall Warnungen und Informationen auf Ihr Smartphone holen und sogar die Aufzeichnungen der Kameras live verfolgen.

 

Tipp Nummer 3: Mit hochwertigen Überwachungskameras alles im Blick haben

  • Videoüberwachung Haus© gmstockstudio #190704365 – Adobe Stock

Wenn Sie sich für die Installation von Überwachungskameras entscheiden, stehen Sie zunächst vor der Qual der Wahl, denn das Angebot ist nahezu unüberschaubar. Je nach Anwendungszweck und Einsatzort gibt es folgende Modelle und Typen:

  • Analoge Kameras: Hierbei handelt es sich auf Grund der veralteten Technik und meist mangelhaften Bildqualität um Auslaufmodelle, die zwar noch zu kaufen sind, aber nicht mehr hergestellt werden.
  • Digitale Kameras: Sie bieten hochwertige, scharfe Aufnahmen und erlauben unterschiedliche Speichermedien für die Aufzeichnung, zum Beispiel USB-Sticks und externe Festplatten.
  • Domekameras: Das Objektiv sitzt hier in einem halbkugelförmigen, getönten Gehäuse. Dadurch ist kaum zu erkennen, in welche Richtung die Kamera gerade „blickt“. Der Abschreckungseffekt ist dadurch höher. Mit einem eingebauten Motor können Domekameras geschwenkt und geneigt werden. 
  • IP- bzw. Netzwerkkameras: Diese Varianten benötigen ein lokales Netzwerk und einen Internetzugang. Bild- und Tonaufnahmen punkten vor allem durch die Möglichkeit der Fernüberwachung, denn auf sie kann von jedem PC oder Smartphone aus zugegriffen werden.
  • WLAN-Kameras: WLAN- oder Funkkameras ermöglichen ein kabellose Übertragung und können dadurch sehr flexibel angebracht werden, ohne dass eine komplizierte Installation erforderlich wäre.

 

Tipp Nummer 4: Alarmanlagen zur Abschreckung und Registrierung von Einbrüchen

Mechanische Präventivmaßnahmen sollten beim Einbruchschutz für Ihr Zuhause oberste Priorität haben, da nur sie ein Eindringen wirklich verhindern können. Eine Alarmanlage kann einen unerlaubten Zutritt lediglich melden und die Polizei, einen Sicherheitsdienst und die Bewohner informieren. Trotzdem erzeugt sie einen abschreckenden Effekt und erhöht das Risiko für Einbrecher, entdeckt zu werden.

Die Polizei empfiehlt für private Haushalte Einbruchmeldeanlagen vom Grad 2 (VdS-Klasse A). Die VdS-Klasse A – VdS steht für Verband der Schadenversicherer – erlaubt einen einfachen Schutz gegen unbefugte Überwindungsversuche. Grad 2 bedeutet, dass das Risiko gering bis mittelhoch eingeschätzt wird.

Für die Praxis sind drei Typen von Alarmanlagen geeignet:

  • Funk-Alarmanlagen: Diese Modelle übertragen ihr Signal per Funk und sind nur für kleine bis mittelgroße Gebäude zu empfehlen, denn die Reichweite wird durch jede zusätzliche Wand verringert. Da eine Verkabelung fehlt, sind sie nicht nur einfach zu installieren, sondern für Einbrecher auch schwerer zu erkennen.
  • Draht-Alarmanlagen: Durch die Signalübertragung per Kabel eignen sie sich für Objekte jeder Größe, es müssen lediglich entsprechend viele Kabel verlegt werden.
  • Hybrid-Alarmanlagen: Hybride Formen verbinden Funk- und Draht-Alarmanlagen zu einem flexiblen System. Sie können je nach Art des Gebäudes Aufwand und Kosten ersparen und jederzeit nachgerüstet werden.

 

Tipp Nummer 5: Für mehr Aufmerksamkeit und gegen Fahrlässigkeit

  • Hauseinbruch© Peter Maszlen # 307471349 - Adobe Stock

Ein guter Einbruchschutz für Zuhause sollte aber nicht nur auf technischen Einrichtungen beruhen. Wenn es zum Beispiel in Ihrer Nachbarschaft oder in Ihrem Viertel gehäuft zu Einbrüchen kommt, sollten Sie auf verdächtige Personen und Situationen achten und diese im Zweifelsfall der Polizei melden. Auch die gegenseitige Hilfe kann nützlich sein.

Treffen Sie Vereinbarungen mit Ihren Nachbarn, wenn diese oder Sie selbst verreisen oder aus beruflichen Gründen länger abwesend sind. Zu den geeigneten Maßnahmen zählen etwa die Leerung von Briefkästen oder das Schließen und Öffnen von Rollläden abends und morgens. In Mehrfamilienhäusern ist darauf zu achten, dass die Haustür und Zugänge zu den Kellerräuen stets verschlossen sind.

In ihrem eigenen Haus oder in der Wohnung sollten Sie auch bei kurzer Abwesenheit die Fenster und Türen schließen, um Einbrüche zu erschweren. Fenster können zusätzlich mit Schlössern gesichert werden.

 

Fazit

Achten Sie bei technischen Einrichtungen auf Qualität, denn viele zur Eigenmontage bestimmte Produkte aus dem Baumarkt sind lediglich Billigware, die keine relevanten Qualitätskriterien der Sicherheitstechnik erfüllen, sondern einen guten Einbruchschutz Zuhause nur vorgaukeln. Am besten ziehen Sie einen fachkundigem Elektrofachbetrieb hinzu, der Sie kompetent beraten kann, hochwertige Sicherheitsprodukte vertreibt und auch installiert. Unterstützende Beratung finden Sie ebenfalls bei den zuständigen Stellen der örtlichen Polizei.

Sie sollten aber stets bedenken, dass alle sicherheitstechnischen Maßnahmen nur der Prävention dienen. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es leider nicht, denn vor allem professionelle Einbrecherbanden wissen ganz genau, was der aktuelle Stand der Technik ist, und halten oft die entsprechenden Mittel bereit.